Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Konrad Adam, Publizist und Mitbegründer der AfD, rechnet mit seiner Partei ab. „Im siebenten Jahr nach ihrer Gründung hat die AfD zusammen mit ihren hohen Ansprüchen ihren Charakter, ihre Richtung, ihr Profil verloren – abgesehen von ihrem alten Drall nach rechts“, schreibt Adam in einem Gastbeitrag für die „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Aus dem Gründungsversprechen der AfD, das hergebrachte Parteienspektrum um eine neue, klare Farbe zu bereichern, ist nichts geworden.“
Heute gäben Lobbyisten den Ton an. Die Partei habe sich völlig von ihrem Ursprungsgedanken entfremdet, schreibt Adam weiter. „Nachdem die AfD die Annehmlichkeiten, die das Parteienprivileg mit sich bringt, kennengelernt hatte, will sie genauso wenig wie alle anderen Parteien den Ast absägen, auf dem sie so bequem Platz genommen hat.“ Damit sei sie „zur jüngsten unter den Altparteien geworden“. Der Publizist ist einer der Mitbegründer der AfD. 2018 wurde er zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung ernannt.
Foto: AfD-Plakat, über dts Nachrichtenagentur