Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – „Fridays for Future“-Aktivistin Maia Stimming bemängelt die Anpassung von Deutschlands Klimazielen nach dem Karlsruher Urteil. „Klimaneutralität 2045 reicht nicht aus, um einen gerechten Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zu leisten“, schreibt die 15-jährige Hamburgerin in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal Watson. Anfang Mai hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe geurteilt, Deutschlands Klimaziele seien bis dahin in Teilen verfassungswidrig.
„Für die Fridays-for-Future-Bewegung war das Urteil ein riesiger Erfolg“, räumt Stimming ein. „Denn das Urteil hat uns endlich recht gegeben in dem, was wir schon lange betonen: Die Klimapolitik der Bundesregierung ist unzureichend, muss nachgebessert werden und ist eben auch verfassungswidrig.“ Dennoch gibt die Aktivistin zu bedenken: „Um die Klimaerhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, darf weltweit nur noch eine bestimmte Menge an Treibhausgasen ausgestoßen werden. Damit Deutschland nicht mehr als seinen gerechten Anteil hiervon ausstößt, muss hier Klimaneutralität schon weit vor 2050 erreicht werden, spätestens 2035.“ Die deutsche Regierung entziehe sich ihrer Verantwortung, „wenn sie Gesetze verabschiedet, die nicht ausreichen, und Maßnahme nach Maßnahme verschiebt und abschwächt“. Das sei „unfassbar ungerecht und unsolidarisch“, so die Klima-Aktivistin.
Foto: Protest von Fridays-For-Future, über dts Nachrichtenagentur