Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berlins Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup fordert für den neuen Hauptstadtflughafen BER eine bessere Anbindung an das internationale Flugverkehrsnetz. „Die Bundesregierung muss weitere Flugrechte für Berlin aushandeln“, sagte Lütke Daldrup dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). „Dazu zählt für uns eindeutig der asiatische Markt.“
Es sei doch „kurios“, dass Touristen und Geschäftsleute aus China, die nach Berlin wollen, zunächst nach Prag fliegen müssten, um dort nach Berlin umzusteigen. Die Start- und Landerechte werden von der EU und vom Bundesverkehrsministerium vergeben. Seine Offensive in Richtung der Politik begründete Lütke Daldrup mit der anstehenden Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens am 31. Oktober. Den Berliner Standort sieht er durch das Fehlen mancher Flugrechte „diskriminiert“, wie er sagte. „Jetzt erwartet ganz Ostdeutschland von der Bundesregierung, nicht nur an den nationalen Carrier Lufthansa und seine Interessen zu denken. Wenn Deutschland neun Milliarden in einen Konzern investiert, um die Luftfahrtindustrie in Deutschland und Europa zu erhalten, dann dürfen davon nicht nur die Standorte Frankfurt und München profitieren.“ Rückendeckung bekommt Lütke Daldrup aus der Wirtschaft. „Jede zusätzliche Langstreckenverbindung wirkt auf den Standort wie die Ansiedlung eines Großunternehmens“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). „Der Bund als wichtiger BER-Anteilseigner muss sich darum kümmern, mehr Flugrechte für die Hauptstadtregion zu gewähren.“ Auch Beatrice Kramm, Präsidentin der Berliner Industrie- und Handelskammer, forderte, „allen Regionen in Deutschland gleiche Chancen beim Marktzugang von Fluggesellschaften zu geben“.
Foto: Flughafen Berlin-Brandenburg International (BER), über dts Nachrichtenagentur