Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit hat vor dem Hintergrund der deutschen Ratspräsidentschaft gefordert, die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen den EU-Staaten in den Griff zu bekommen. „Es geht nicht, dass die einen nur exportieren und die anderen immer weiter zurückfallen“, sagte Schmit dem „Spiegel“. Wenn man den jungen Menschen in Spanien, in Griechenland, in Portugal keine Perspektive geben könne, „dann fliegt uns Europa auseinander“.
Zudem forderte er eine größere Lohnkonvergenz. „Der höchste Mindestlohn in der EU, der in Luxemburg, ist sechsmal höher als der niedrigste“, so Schmit. Eine Anpassung sei dringend nötig, denn die Lebenshaltungskosten unterschieden sich längst nicht so stark, die Produktivität auch nicht. „Wenn ich mit Politikern aus Osteuropa rede, dann ist deren erste Sorge oft: Die Jugend wandert ab, nämlich dorthin, wo sie besser verdient.“ Auch deshalb brauche man eine gewisse Angleichung der sozialen Bedingungen.
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