Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen-Politikerin Claudia Roth hat sich für europäische Corona-Bonds ausgesprochen. „Natürlich brauchen wir sie“, sagte die Bundestagsvizepräsidentin dem „Tagesspiegel“. Das sei kein „romantischer Altruismus“, sondern europäisches Versprechen.
„Gerade Deutschland profitiert am meisten vom europäischen Binnenmarkt, auch ökonomisch wäre es paradox, sich weiter querzustellen“, so Roth. Gerade in der Krise müsse sich Europa als Verbund mit starker Zusammenarbeit beweisen. Roth plädierte auch für eine Sofortintervention Deutschlands zur Entlastung der überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln. Auch dies sei „jenseits unserer humanitären Verpflichtung Geflüchteten gegenüber, europäischer Gemeinsinn“. Deutschland müsse vorangehen und dürfe nicht auf weitere europäische Staaten warten, die mitzögen. Die etwa 350 Kinder, für die Deutschland zugesagt habe, sei „keine Zahl, die Deutschland überfordert“ und sie könne „angesichts der 40.000 Menschen, die auf den griechischen Inseln unter katastrophalen Bedingungen hausen müssen, allein 20.000 im Lager Moria, der Hölle auf Erden“ nur der allererste Schritt sein. Der Bundesregierung warf Roth vor, sich noch immer „viel zu sehr von der Angst vor der rechten Hetze der AfD treiben“ zu lassen.
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